Brisko – „Der liebevolle Papa“

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Mein Name ist Brisko und ich kam als dritter Hund zum Team und brachte unerwartet Schwung ins Gespann. Schnell erkannten die Zweibeiner, dass ich der geborene Leithund war und so brauchten sie mich „nur“ noch auszubilden. Mit mir konnten wir alle nun richtig mit dem Gespann fahren, was vorher mit nur zwei Hunden nicht so funktionierte.

Ich bin sehr verschmust und auf mich ist Verlass. Zu dieser Zeit dachte Steve auch noch, dass er wohl nie mehr so einen guten Hund wie mich bekommen werde.

Es war für meine Menschen toll mit anzuschauen, wie schnell ich lernte und Erfahrungen als Leithund sammelte. Mich kann man fast Zentimeter genau steuern, und das nur per Zuruf, also mit Kommandos. Ich steckte damit den Maßstab und die Anforderungen an einen guten Leithund sehr hoch. Nur Buck, der fast zwei Jahre später als Leithund teils neben mir läuft, sollte noch besser werden.

Ich bin sehr sensibel. Meine Menschen denken, dass ich dann aus Eifersucht nicht mehr so viel Lust hatte, die Kommandos richtig umzusetzen. Seit Buck neben mir läuft habe ich merklich nachgelassen. Mal sehen, was die Zukunft bringt und ob wir Beide mal ein unschlagbares Team werden.

Ergänzung:

Irgendwann merkten meine Zweibeiner, dass ich nicht mehr so fit war wie früher. Dies beunruhigte die Menschen sehr, da ich mit meinen 4 Jahren noch im besten Alter war. Ich zeigte Symptome wie extremen Husten mit sehr viel Auswurf. Dies wurde nur gelegentlich durch Antibiotika-Gaben besser. Niemand wusste sich einen Reim daraus zu machen und andauernd Antibiotika ist auch keine Lösung. Alle machten sich große Sorgen um mich, da ich schon über ein Jahr nicht mehr im Gespann mitlaufen konnte. Die Zweibeiner wechselten sogar das Futter bis hin zu reiner Fleischgabe. (dies war das Positive für alle Hunde, denn nun wurden wir ausschließlich nur mit Naturtrockenfutter bzw. Fleisch mit Zugabe von Getreide+Mineralien gefüttert, was uns Vierbeinern in allen Bereichen sehr sehr gut tut) Am Ende stand die Diagnose, dass ich auf fast alles, was sich in meiner Umgebung befindet, allergisch reagiere. (von Bäumen bis hin zu Kräutern) Nebenher kam ein weiteres Symptom dazu: ich konnte mich nicht mehr allein „entleeren“. Nach langem Hin und Her, nach vielen Versuchen, auch mit Heilpraktikern, fanden meine Menschen eine Lösung, mit der wir nun ganz gut zurecht kommen. Ich bekomme nach Bedarf Medikamente, welche den Husten auf null reduzieren. Dadurch ist es nun wieder für mich möglich, im Gespann mit zu laufen, was ich auch gleich mit vollem Elan tat, so als ob ich nie gefehlt hätte! Der Kot wird von meinen Zweibeinern manuell rausgeholt, so dass ich nun wieder an allem teilhaben kann.

2012: Alle sind sehr froh über dieses Ende, denn meine Menschen hatten zeitweise echt Angst mich zu verlieren. Zum Glück hatten Steve und Andrea sich letztes Jahr zufällig dazu entschieden, mich als Vater des nächsten Wurfes einzusetzen, denn durch mein After-Leiden musste ich nun kastriert werden, was die Beiden nur sehr ungern taten.

2014: Ich laufe nun oft wieder als Leithund, was mir am besten gefällt und ich bin auch sehr stolz darauf. Meist bin ich sehr zuverlässig und setze Kommandos immer noch gut um. Auch bin ich immer noch ein richtiger Charmeur, mit meinem hübschen Gesicht und süßem Dackel-Blick kann ich alle um den Finger wickeln. Beim Husky-Fotoshooting blühe ich immer wieder auf, da ich manchmal schon gern im Mittelpunkt stehe.

2018: Nun bin ich langsam auch schon gemütlicher geworden zu meinem runden Geburtstag. Als Leithund laufe ich nicht mehr so gern, meine Konzentration lässt einfach ein wenig zu wünschen übrig. Viele meiner Kinder laufen jetzt in der Leithund-Funktion. Damit habe ich ja die nächste Generation gesichert. 🙂 Ich bin immer noch sehr stur und setze gern meinen eigenen Willen durch. Bei den Wanderungen halte ich die Leine auch schön straff, aber ziehen tu ich nur noch, wenn ich irgendwo hinmöchte, wo es interessant riecht.

31.12.2018: Heute hab ich den Weg zum Hunde-Himmel angetreten.

Ich weiß, es war ein echt blöder Zeitpunkt, weil meine Zweibeiner noch völlig fertig waren, weil Boshka im November gestorben ist. Aber es war einfach meine Zeit.

Wie immer lief ich noch super fit im Gespann mit, hatte viel Lust zum Wandern und Kuscheln, doch von einen Tag auf den anderen hatte ich keinen Hunger mehr und da wurden meine Menschen sofort hellhörig und brachten mich zum Tierarzt.

Dieser hat mich gleich an den Tropf gehangen, damit ich wieder fit werde und ganz viele Tests gemacht. Aber nix wirkliches herausgefunden. Am nächsten Tag ging es mir eigentlich schon soweit wieder gut, aber vorsichtshalber blieb ich noch unter Beobachtung.

In der Nacht wurde ich dann aber zum Husky-Engel. Der Tierarzt hat gesagt, dass ich einen Gallenblasentumor hatte, der geplatzt ist. Ich musste nicht leiden, bin einfach gegangen.

Mein Mensch Andrea macht sich riesige Vorwürfe, dass ich nicht zu Haus war, aber es ist ok so. Es gab dafür keine Heilung.

Ich hinterlasse meinem Rudel meine vier wunderbaren Kinder Whisky, Keeko, Akira und Raven:

In Whisky lebt mein Aussehen und meine Statur weiter, er sieht mir zum verwechseln ähnlich, selbst seine Art und Weise sich zu bewegen erinnert alle an mich.

In Akira wohnt mein Ehrgeiz, sie will etwas tun, etwas bewegen. Sie ist eine gute Leithündin und sehr schlau. Auch sie sieht mir sehr ähnlich, ist nur schlanker.

In Keeko spiegelt sich meine sensible Seite. Sie ist sehr zart und sehr verletzlich, genau wie ich das gewesen bin. Auf der anderen Seite ist sie genauso stark und hart im nehmen.

Und in meiner kleinen Raven wohnt meine Liebe weiter. Sie gibt unendlich viel und nimmt nur wenig. Sie versteht sich mit jedem im Rudel und außerhalb des Rudels, genau wie ich.

Also seid nicht traurig, genießt jeden Tag mit meiner Familie und denkt an die schöne gemeinsame Zeit mit mir!

Euer Brisko

3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Ruhe in Frieden, lieber Brisko. Ich bin 2014 mit dir an der Leine gewandert und habe noch ein Foto von uns beiden bei mir zu Hause stehen. Werde dich nie vergessen!

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  • Manfred Franke-Bartsch
    16. Juni 2019 17:11

    Schade, schade, dass du es im Sinne von uns Zweibeinern nie wirst nachvollziehen können, … aber was deine Menschen da alles so mit dir anstellen und angestellt haben, um dir ein schönes Leben zu bereiten, ist alles andere als selbstverständlich. Oder ahnen wir Zweibeiner auch nur nicht, was du als Vierbeiner vielleicht doch verstehst und miteinander in Zusammenhang bringst?

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  • Robin Lezius
    16. Juni 2019 17:08

    Das ist so schön geschrieben.
    Es freut uns sehr das es Menschen wie euch gibt.
    Mir kammen die Tränen als ich nach der Mitte mein Husky ates’ angeschaut hab. (5 Monate alt )

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